Mit Pinsel und Farbe bist du in deinem Element? Möchtest aber dein eigenes Ding starten? Dann ist eine Existenzgründung als Maler oder Lackierer eine interessante Option für dich.
In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Punkte, damit du beim Weg in die Selbstständigkeit auch kein blaues Wunder erlebst.
Selbstständig als Maler ohne Meisterbrief - Geht das?
Grundsätzlich ist die Selbstständigkeit als Maler ohne Meister leider nicht möglich. Da das Malen und Lackieren ein zulassungspflichtiges Handwerk ist, ist der Meisterbrief für die Existenzgründung als Maler in der Regel ein Muss.
Aber keine Sorge - Es gibt Alternativen:
- Du kannst einen Betriebsleiter mit Meisterbrief einstellen. Ganz wichtig ist, dass dieser fest und in Vollzeit angestellt ist.
- Wenn du mindestens sechs Jahre Berufserfahrung als Maler vorweisen kannst und mindestens vier Jahre davon in einer leitenden Position gearbeitet hast, kannst du die sogenannte Altgesellenregelung geltend machen. Diese Berufserfahrung musst du aber nachweisen können, z.B. anhand von Arbeitszeugnissen.
Unser Tipp: Falls du eine der beiden oben genannten Optionen nutzen möchtest, besprichst du das am besten im Vorfeld mit der Handwerkskammer. So bist du auf der sicheren Seite.
Vorbereitung auf die Selbstständigkeit als Maler
Als Maler bist du wahrscheinlich eher praktisch orientiert. Dennoch solltest du für eine erfolgreiche Existenzgründung die Nase in Bücher - oder vielleicht eher ins Internet - stecken. Denn ohne eine solide Recherche wird aus dem Abenteuer Selbstständigkeit schnell eine Fahrt ins Blaue.
Was genau gehört zu dieser strategischen Vorbereitung? Grundsätzlich empfehlen wir dir:
- eine Standort-, Markt- und Konkurrenzanalyse durchzuführen. So stellst du fest, ob dein Geschäft, so wie du es dir vorstellst, bestehen kann.
- das Erstellen eines Businessplans sowie eines Finanzplans. Diesen kannst du Freunden, Bekannten, deinem Steuerberater, der Bank, etc. vorlegen und so Feedback zu deinem Vorhaben erhalten.
Diese strategische Planung ist im ersten Moment vielleicht etwas einschüchternd. Sie ist aber essenziell, da du so schon vor Beginn deiner Selbstständigkeit Schwachstellen in deinem Konzept erkennen und beheben kannst.
Den Malerbetrieb richtig anmelden
Wer selbstständig als Maler ist, der muss sich zwangsläufig bei bestimmten Behörden und Institutionen melden. Als Maler und Lackierer bist du gewerbepflichtig, d.h. du musst beim Gewerbeamt ein Gewerbe anmelden.
Das Gewerbeamt übermittelt deine Daten dann ans Finanzamt, welches sich für die steuerliche Erfassung bei dir melden wird. In der Regel wird auch die Handwerkskammer durch das Gewerbeamt informiert.
Bei bestimmten Rechtsformen, wenn dein Betrieb als kaufmännisch geführt eingestuft wird sowie ab einem bestimmten Geschäftsvermögen ist außerdem ein Eintrag ins Handelsregister Pflicht.
Optional aber durchaus zu empfehlen ist eine Registrierung bei der Berufsgenossenschaft für Bauwirtschaft sowie bei deiner regionalen Innung. Zum einen hast du so Zugang zu einem großen Netzwerk innerhalb der Malerbranche. Zum anderen können diese Institutionen dich in bestimmten Fällen, wie z.B. bei einem Rechtsstreit, unterstützen.
Versicherung für deine Malerfirma
Wenn Maler und Lackierer sich selbstständig machen, sollten sie keinesfalls vergessen, sich ausreichend zu schützen. Zum einen solltest du dich selbst als Unternehmer absichern, u.a. durch:
- Krankenversicherung
- Rentenversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung, für den Fall, dass du aufgrund eines Unfalls nicht arbeiten könntest
Um dein Geschäft zu schützen, lohnen sich:
- eine Betriebs- und Berufshaftpflichtversicherung im Falle von Personen- und Sachschäden
- eine Inhaltsversicherung für den Schutz deines Inventars, d.h. deiner Maschinen und Materialien
- eine betriebliche Rechtsschutzversicherung, falls es zu einem Rechtsstreit kommen sollte
Rechnung schreiben als Maler und Lackierer
Selbstständig machst du dich als Maler natürlich nicht ausschließlich, um deinen Kunden einen ausgezeichneten Service zu bieten. Geld verdienen ist auch ein wichtiges Ziel.
Damit die Kunden auch zahlen, musst du ihnen zunächst eine Rechnung ausstellen. Was genau gehört auf eine Rechnung?
Unser Tipp: Zerbrich dir darüber nicht den Kopf! Mit einem Rechnungsprogramm wie Debitoor erstellst du Rechnungen in Rekordzeit und musst dir obendrein keine Sorgen darum machen, Pflichtangaben zu vergessen. Diese sind automatisch auf der Vorlage dabei.
Der Bonus bei der ganzen Sache: Debitoor kann noch viel mehr. Erfasse deine Ausgaben, importiere deine Kontobewegungen und verschicke die Umsatzsteuervoranmeldung direkt und in nur wenigen Klicks aus dem Programm ans Finanzamt.
Den Malerbetrieb richtig vermarkten und Kunden gewinnen
Um als Maler erfolgreich selbstständig zu sein, brauchst du natürlich Kunden. Unser Tipp: Beschränke dich nicht lediglich auf eine Art der Kundenakquise, sondern kombiniere verschiedene Strategien. Hier einige Ideen:
- Mit einer ansprechenden, am besten suchmaschinenoptimierten, Homepage finden dich Kunden leichter, wenn sie online nach einem Maler in der Umgebung suchen.
- Ein Eintrag in den Gelben Seiten, bei Google und auf Handwerkerportalen erhöhen ebenfalls deine Auffindbarkeit im Netz.
- Erstelle dir Profile auf sozialen Netzwerken. Gerade jüngere Generationen nutzen diese oft als Suchmaschinen und Informationsquellen.
- Kontaktiere lokale Baumärkte und Handwerksgeschäfte. Wenn erstmal eine Vertrauensbasis entstanden ist, empfehlen sie dich womöglich an ihre Kunden weiter.
- Offline besteht die Möglichkeit, eine Flyeraktion zu starten oder Anzeigen in örtlichen Zeitungen zu schalten.
- Auch Online-Werbeanzeigen können meist gezielt für eine bestimmte Region aktiviert werden.
Bei so viel Vorbereitung wird dir dein Vorhaben etwas zu bunt? Lass dich bloß nicht abschrecken! Wenn du dir diese Arbeit im Vorfeld machst, kannst du dich schon bald wieder intensiver dem Streichen und Lackieren widmen.