In Zeiten von Social Media, iPhone und Cloud-Computing ist eines ganz klar – digitale Geschäftsmodelle sind ein riesiger Wachstumsmarkt. Das Besondere daran: Die treibende Kraft hinter dieser digitalen Revolution sind ... Gründer und Startups!
Hier die konkreten Ergebnisse der neuen Studie zum Thema Digitalisierung von KfW Research:
Ungefähr 20% der Gründer sind „digital“
Dabei beträgt der Anteil an digital-orientierten Gründungen laut KfW Research in etwa 20%. Die Geschäftsmodelle dieser digitalen Gründer zeichnen sich durch eine der folgenden drei Kriterien aus:
- Sie sind rein digital, wie beispielweise bei App-Anbietern oder Webhosting-Diensten
- Sie haben eine wichtige digitale Komponente wie Onlinehändler
- Sie umfassen eine Tätigkeit, die auf digitaler Technologie basiert, zum Beispiel Webdesigner, IT-Consultants oder Digitalfotografen
Für Gründer hat sich durch die Digitalisierung ein breites Feld an neuen Möglichkeiten ergeben. Was aber sind die Merkmale digitaler Gründungen? Und worin unterscheiden sie sich von nicht-digitalen Gründungen?
Ein Drittel der digitalen Gründer ist überregional tätig
Im Vergleich zu nicht-digitalen Gründern sind digitale Gründer überregionaler aufgestellt. Während sich der Anteil an überregional orientierten Gründern bei nicht-digitalen Gründern laut KfW Research bei nur 12% bewegt, macht er bei digitalen Gründern fast zwei Drittel - nämlich 28% - aus.
Begründet liegt dies in den digitalen Vertriebskanälen, mit denen sich deutlich leichter Kunden über den eigenen lokalen Standort hinaus erreichen lassen.
Über 80% der digitalen Gründer verkaufen Dienstleistungen
Auch ist der Anteil an Dienstleistungen im Schnitt bei digitalen Gründern noch etwas höher: 84% der digitalen Gründer sind im Dienstleistungssektor tätig, während es bei den nicht-digitalen Gründern immerhin 74% sind.
Fast zwei Drittel der digitalen Gründer sind im B2B Bereich tätig
Noch ein Merkmal digitaler Gründungen ist die Ausrichtung auf Geschäftskunden. Nur ein Drittel der nicht-digitalen Gründer konzentriert sich auf den B2B Bereich – im Vergleich zu digitalen Gründern, bei denen ganze zwei Drittel ihr Auge auf den B2B Bereich geworfen haben.
Digitale Gründer: Männlich, jung und umsetzungsorientiert
Wenig überrachend ist der Anteil an Männern bei digitalen Gründungen mit 69% höher als im Durchschnitt von 53%. Auch sind digitale Gründer häufiger unter 30 Jahre alt. Beides hängt mit dem höheren Digitalisierungsgrad in diesen Gruppen zusammen.
Ein weiterer Faktor, in dem sich digitale Gründer von nicht-digitalen Gründern unterscheiden ist ihre Gründungsmotivation. Sie ist bei digitalen Gründern mit 43% häufiger umsetzungsorientiert als bei nicht-digitalen Gründern mit 33%, die ihrerseits stärker einkommensorientiert geprägt sind.
Digitale Gründer machen sich öfter Sorgen
Die größte Sorge vieler digitaler Gründer hängt mit dem aktuellen Boom digitaler Gründungen zusammen: Die Sorge nach ausreichendem Kundenzugang / Kundenakquise. Denn die Konkurrenz im digitalen Geschäftsbereich groß ist. Für den Einzelnen wird es alo schwieriger, sich von der Konkurrenz abzuheben.
Jeder fünfte digitale Gründer hat außerdem Sorgen, dass seine Geschäftsidee möglicherweise nicht tragfähig ist, bei nicht-digitalen Gründern sind es nur halb so viele. KfW Research sieht den Grund für diese Sorge in der Innovationsgeschwindigkeit der Branche: Für viele neue Geschäftsideen gibt es kaum passende Erfolgsbeispiele.
Fazit: Digitale Gründungen zeichnen sich durch Besonderheiten ab
Insgesamt zeichnen sich digitale Gründungen durch einige Merkmale von nicht-digitalen Gründungen ab. Digitale Gründer sind vor allem männlich, jung und umsetzungsorientiert. Sie sind außerdem deutlich überregionaler und internationaler orientiert. Auch die Zielgruppe verlagert sich: Vom Privatkundenbereich hin zum Geschäftskundenbereich.
Der neue Wachstumsmarkt "Digital" bringt aber auch spezifische Herausforderungen mit sich: Digitale Gründer sorgen sich mehr als nicht-digitale Gründer um Kundenzugang und Erfolgsaussichten ihrer Geschäftsidee.