Du wohnst in Österreich, bist mindestens 18 Jahre alt, EU-Bürger und deine Insolvenzdatei sowie dein Strafregister sind sauber? Dann steht einer Unternehmensgründung in Österreich nichts im Wege!
Naja, ganz so leicht ist das mit der Selbstständigkeit natürlich nicht. Daher gibt’s von uns 5 Tipps speziell für’s Gründen in Österreich:
1. Lass dich bei der Wirtschaftskammer beraten
Ganz wichtig ist es, sich vor der Gründung gut beraten zu lassen. Zum einen kann man mit Bekannten sprechen, die sich selbstständig gemacht haben. Auch eine professionelle Unternehmensberatung ist durchaus eine gute Idee.
Ich empfehle Jungunternehmern auch den Gründerservice der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Beim Erstgespräch werden alle gewerblichen Fragen geklärt. Außerdem erfährt man, wie sich die Selbständigkeit auf die Kranken-, Pensions- und Unfallversicherung auswirkt.
Der Gründerservice der WKO stellt ebenfalls ein kostenloses Tool für die Erstellung eines Businessplans zur Verfügung: „Plan4You Easy‟. Einfach die Software installieren und schon kannst du mit der Finanzplanung loslegen.
Gründern und Jungunternehmern hilft die Wirtschaftskammer übrigens auch bei deren Weiterbildung. Dazu veröffentlichen sie auf ihrer Webseite Artikel, Videos sowie nützliche Links. Zum anderen veranstaltet das WIFI (Wirtschaftsförderungsinstitut) der WKO verschiedene Kurse, Seminare und Lehrgänge in ganz Österreich.
2. Nutze Fördermittel
Welche Förderungen du bekommen kannst, hängt ganz von der Unternehmensform sowie vom Bundesland ab. Zwar ist eine ausgiebige Recherche dazu, welche Förderungen für dein Start-up in Frage kommen, aufwendig. Aber hier geht’s schließlich um die Finanzierung deines langgehegten Traums!
Informiere dich also zu Fördermöglichkeiten in deinem Bundesland, auf nationaler Ebene sowie von der EU. Zu den bundesweiten Förderprogrammen in Österreich gehören unter anderem:
Der Austria Wirtschaftsservice (AWS)
Der AWS unterstützt Start-ups durch günstige Kredite, Zuschüsse und Garantien. Auch beratende Leistungen werden vom Austria Wirtschaftsservice angeboten.
So können angehende Unternehmen unter dem Motto „Pitch your idea!‟ in 5 Minuten ihre Geschäftsidee präsentieren. Direkt im Anschluss erhält man das Feedback sowie erfährt, welche Fördermöglichkeiten des AWS für das geplante Start-up infrage kommen.
Das Neugründungs-Förderungsgesetz (NeuFöG)
Das NeuFög befreit gewerbliche, land- und forstwirtschaftliche sowie dem selbständigen Erwerb dienende Betriebe von bestimmten Kosten und Gebühren. Es fallen dann z.B. Gewerbe-Anmeldekosten und Lohnnebenkosten weg.
Die Österreichische Hotel-und Tourismusbank (ÖHT)
Die ÖHT fördert Investitionen im Tourismus. Das geschieht zum einen durch zinsgünstige Kredite, zum anderen durch Beratungsgespräche zu Themen rund um Investitionen und Finanzierung.
3. Wähle die passende Unternehmensform
Bei der Wahl der Rechtsform für dein Unternehmen musst du zunächst entscheiden, ob du ein Einzelunternehmen oder eine Gesellschaft gründen möchtest. Hier eine kleine Übersicht zu deren jeweiligen Vor- und Nachteilen:
Entscheidest du dich für die Gesellschaft, wird es noch etwas komplexer, denn diese unterteilt sich weiter in Personengesellschaften (z. B. offene Gesellschaft, Kommanditgesellschaft oder stille Gesellschaft) und Kapitalgesellschaften (z. B. GmbH oder AG). In dem Fall empfehle ich eine ausgiebige Recherche zu den verschiedenen Gesellschaftstypen.
4. Melde deine Unternehmensgründung bei den Behörden
Beim Finanzamt melden
Unabhängig von der gewählten Unternehmensform bist du verpflichtet, dich innerhalb eines Monats nach Aufnahme der Tätigkeit beim zuständigen Finanzamt zu melden. Das ist auch nicht weiter kompliziert: Es genügt eine formlose Mitteilung, in der du die Betriebseröffnung bekannt gibst und um Zuweisung einer Steuernummer bittest.
Dann musst du noch den für deine Rechtsform relevanten Fragebogen ausfüllen und das war’s auch schon. Und keine Sorge - Bei Fragen darfst du dich auch gerne telefonisch beim Finanzamt erkundigen.
Gewerbe anmelden und Gewerbeschein erhalten
Die Gewerbeordnung verpflichtet dich bei einer selbstständigen Tätigkeit dazu, dein Gewerbe bei der zuständigen Gewerbebehörde zu melden. Dabei erhältst du dann deinen Gewerbeschein.
Jedoch gibt es Ausnahmen, d.h. Tätigkeiten, die nicht in der Gewerbeordnung geregelt sind und daher auch nicht als Gewerbe gemeldet werden müssen, wie z. B. freie Berufe (Ärzte, Rechtsanwälte, etc.), Banken und Versicherungen.
Manche Berufe, wie Künstler, Journalisten und Schriftsteller, sind sogar überhaupt nicht geregelt. Daher solltest du dich unbedingt über die gesetzlichen Regelungen zu deiner Tätigkeit informieren und herausfinden, ob du ein Gewerbe anmelden musst.
Die Gewerbemeldung unterscheidet sich je nach Gewerbeart:
- freies Gewerbe: Diese können ohne Befähigungsnachweis angemeldet und ausgeübt werden.
- reglementiertes Gewerbe: Hierfür benötigst du einen Befähigungsnachweis, also einen Nachweis über deine Qualifikationen und Erfahrungen (z. B. eine Meisterprüfung).
5. Lege dir eine Buchhaltungssoftware für Österreich zu
Ja, wir wissen, die Buchhaltung ist ein leidiges Thema. Aber ohne sie geht es nunmal nicht. Dennoch kannst du dir dafür Unterstützung sichern und gleichzeitig an den Kosten des Steuerberaters sparen.
Mit einem Rechnungsprogramm wie dem von Debitoor erstellst du Rechnungen in Rekordzeit, erfasst deine Ausgaben und behältst immer und überall den Überblick über dein Business.
Die österreichischen Steuersätze stehen dir dabei selbstverständlich zur Verfügung. Gib dazu bei der Registrierung einfach „Österreich‟ als Unternehmenssitz an und schon nutzt du Debitoor speziell für Österreich. :)