Mein Bärenfell gegen deine Axt – so könnte Tauschhandel in der Steinzeit ausgesehen haben. Davon sind wir heute zwar schon weit entfernt, aber das Prinzip des Handelns und Wirtschaftens ist immer noch dasselbe.
Und wo gehandelt wird, musste immer auch schon abgerechnet werden. Schauen wir uns also die Entwicklung von Rechnungsstellung und Rechnungsprogramm einmal genauer an.
Vorgeschichte: Rechnungen auf Steintafeln
Schon die Menschen in der Steinzeit haben fleissig Handel getrieben. Das bezeugen beispielsweise Muschelschalen und Perlen, die man weitab von Meerzugängen im europäischen Inland entdeckt hat.
Die frühesten Aufzeichnungen von Kalkulationen und Handelsrechnungen begegnen uns aber „erst“ mit Erfindung der Schrift vor 3.500 Jahren. Auf den Tontafeln der Sumerer wurden Rechnungen für die Lieferung von Bier und Brot festgehalten.
Antike: Der „Abakus“ – Taschenrechner statt Rechnungsprogramm
Wer im römischen Reich des 1.Jh. n. Chr. fleissig war, konnte es als Unternehmer – und übrigens auch als Unternehmerin – zu großem Reichtum bringen. Das antike Verkehrsnetz war so gut ausgebaut, dass Waren und Produkte auch in die entlegensten Provinzen exportiert werden konnten.
Für ihre Kalkulation und Rechnungsstellung nutzten die römischen Kaufleute den Abakus, bei dem einzelne Zahlenwerte und Beträge auf Stäben flexibel verschoben werden können. Ein einfacher Taschenrechner also, der Kaufleuten die Preisberechnung um einiges erleichterte.
Übrigens: „Fiscus“ ist ein römisches Wort – und das kommt nicht von ungefähr. Auch damals kannte man nämlich schon so etwas wie eine Umsatzsteuer – die so genannte „Verkaufssteuer“.
Mittelalter & Neuzeit: Von der Rechnung zum Rechnungsbuch
Im Mittelalter zeichneten Kaufleute mit so genannten Rechnungsbüchern ihre Geschäftsvorfälle auf. Gleichzeitig wird das Prinzip der doppelten Buchführung eingeführt. Das bedeutet, dass jeder Geschäftsvorfall nicht nur wie bisher einmal, sondern mindestens zwei Mal aufgezeichnet wird – auf der Soll-, und Haben-Seite.
Neben dem Namen der Käufer werden in den Rechnungsbüchern auch die Art des Produktes, der Preis sowie Angaben zu Zahlungstermin und Bürgschaften angeführt – also fast so, wie wir es auch heute noch auf einer Rechnung tun.
Moderne: Das erste mechanische Rechnungsprogramm
Die Industrialisierung und Technisierung der Gesellschaft hat auch Auswirkungen auf Rechnungsstellung und Buchhaltung. Mit einfachen Büchern und Aufzeichnungen konnte man die riesige Anzahl an Geschäftsvorfällen des Industriezeitalters nicht mehr bewerkstelligen.
Ein erstes mechanisches Rechnungsprogramm bzw. Buchhaltungsprogramm wurde eingeführt: Die so genannte Loseblatt-Buchführung, bei der bewegliche Rücken und Blattaustauschtechniken eine flexible Art der Rechnungsstellung ermöglichen.
Ein weiteres mechanisches Hilfsmittel wurde 1821 unter dem Namen „Scheibclavier“ entwickelt: Die Schreibmaschine, mit deren Hilfe Rechnungen schneller und leserlicher erstellt werden konnten.
Computer-Zeitalter: Rechnungsprogramm mit Software-Installation
1941 markiert eine große Wende: Die Entwicklung des ersten Computers von Konrad Zuse. Damit erhält auch die Entwicklung der Rechnungsprogramme einen neuen Anschub.
Frühe Rechnungsprogramme sind in ihren Funktionen noch eingeschränkt und umfassen nur die Grundfunktion der Rechnungsstellung auf manuellem Weg.
Installations-Disketten und (später) -CDs ermöglichen die lokale Installation eines Rechnungsprogramms auf dem eigenen PC.
Web 2.0: Das Online-Rechnungsprogramm auf dem Vormarsch
Mit der Kommerzialisierung des Internets 1982 schreitet die Digitalisierung der Gesellschaft weiter voran. Onlinebasierte Rechnungsprogramme wie Debitoor ermöglichen nun die standortunabhängige Nutzung von Rechnungsprogrammen.
Auch der Umfang der Rechnungsprogramme nimmt sukzessive zu. Neben Rechnungsstellung und Ausgabenerfassung werden digitale Schnittstellen zu Online Banking und Finanzamt geschaffen.
Ausblick: Die Zukunft der Rechnungsprogramme
Weniger Arbeit in weniger Zeit: Rechnungsprogramme setzen alles daran, Prozesse künftig noch weiter zu automatisieren. Von der Rechnungsstellung über die Buchung der Rechnung bis zur Ablage – Abläufe sollen in Zukunft vollautomatisch erledigt werden können.
Hinzu kommt die zunehmende Mobilität der Gesellschaft. Online Rechnungsprogramme wie Debitoor investieren darum in die Entwicklung von mobile Apps und deren Perfektionierung hin zu vollständigen Rechnungsprogrammen.