Ann-Christin Schmitt hat den großen Sprung gewagt und sich als Texterin und Textberaterin mit Frau Schmitt Schreibt selbstständig gemacht.
Im Interview mit Debitoor verrät sie, wie man als Unternehmen sein Content Marketing verbessert und mit guten Texten Kunden gewinnt.
Hallo Ann-Christin, bitte beschreib dich und dein Unternehmen in ein paar Worten.
Hei, mein Name ist Ann-Christin. Ich bin 26 Jahre alt, lebe im Berliner Wedding und bin ein bisschen süchtig nach Kaffee und Schokolade.
Ich arbeite als freie Texterin und Textberaterin. Ganz genau heißt das, dass ich meinen Kunden dabei helfe ihr Produkt, ihre Dienstleistung oder ihr Business in ganz tolle Worte zu kleiden.
So, dass die Werte und das Selbstverständnis bei der Zielgruppe ankommen. Dabei schreibe ich entweder die Texte selber oder ich unterstütze meine Kunden beratend.
Außerdem entwickle ich Textkonzepte. Jeder kennt ja das Corporate Design (CD). Im CD sind Farbwerte, Bildsprache und so weiter festgelegt. Exakt dasselbe kann man auch für die Kommunikation machen. Quasi eine Unternehmenssprache.
In der ist dann zum Beispiel festgelegt, welche Worte benutzt werden sollen, wie die Zielgruppe angesprochen werden soll und, und, und. So wird die Kommunikation einheitlich. Und auch, wenn mehrere Personen an Texten schreiben, hören sie sich an, als kämen sie aus einer Feder.
Außerdem hilft so eine Checkliste meinen Kunden dann später dabei, Texte selber zu verfassen.
Was waren deine Motive, dich selbstständig zu machen?
Ich habe ein paar Jahre in einer Agentur gearbeitet. In dieser Zeit habe ich schon öfter mit dem Gedanken gespielt mich selbstständig zu machen. Letztes Jahr hat es mich dann aus privaten Gründen nach Berlin verschlagen. Und da dachte ich dann: Jetzt oder nie!
Mein Risiko ist relativ überschaubar, da ich keinen Laden anmieten oder Ware bestellen muss. Ich habe nur mich und meinen Laptop zu versorgen.
Ich finde es sehr erfüllend selbstständig zu sein! Am Anfang musste ich mich erst einmal an meine Freiheiten gewöhnen, aber jetzt finde ich es wunderbar meine eigene Chefin zu sein.
Alles, was ich tue, tue ich letztendlich für mich. Und das ist eine ziemlich große Motivation.
Worin würdest du sagen, lag für dich dabei die größte Herausforderung?
Um zu gründen, benötigt es eine gewisse Vorlauf- und Vorbereitungszeit. Darüber war ich mir zu Beginn meiner Überlegungen nicht bewusst. Ich dachte: „Beim Finanzamt anmelden und fertig“. Allerdings gehört schon etwas mehr dazu: Die Finanzierung planen, Versicherungen abschließen, einen Businessplan schreiben und Preise kalkulieren.
Außerdem ist vor allem die Anfangszeit ein Wechselbad der Gefühle ist. Das habe ich vorher schon häufiger gelesen. Dass das stimmt, habe ich dann nach der Gründung erfahren.
Euphorie wird gefolgt von Lethargie und Pessimismus. Dann kommt wieder ein Erfolgserlebnis und man ist wieder voller Motivation und Energie. Auf dieses Auf und Ab war ich nicht vorbereitet. Es ist eine Herausforderung diese Wellen zu nehmen und zu wissen, wie man am besten mit ihnen umgeht.
Du schreibst als Texterin Beiträge für Webseiten, Online-Shops, Blogs u.v.m. Wie wichtig ist „Content Marketing“ für Unternehmen aus deiner Sicht?
Ich denke Content Marketing ist mittlerweile unverzichtbar geworden. Es reicht nicht mehr, sich auf den Marktplatz zu stellen und am lautesten zu schreien, um seine Äpfel zu verkaufen.
Um Kunden und Leser langfristig zu binden, muss man eine Geschichte erzählen. Die Leute dort abholen, wo sie gerade stehen.
Im Äpfel-Beispiel: Anstatt laut zu schreien, sollte man den Leuten erzählen wo die Äpfel herkommen. Wer sie angepflanzt hat. Und was man davon hat, gerade diesen Apfel zu kaufen.
Gutes Content Marketing lässt sich nicht von heute auf morgen etablieren. Der Erfolg stellt sich erst nach einer gewissen Zeit ein. Aber es lohnt sich dran zu bleiben. Denn die Kundenbeziehungen, die aus Content Marketing entstehen, sind in der Regel sehr langfristig angelegt.
Viele Gründer haben einen Blog und Social Media Profile, die sie mit Beiträgen „füttern“ müssen. Wie findet man da geeignete Themen für seine Zielgruppe?
Das ist tatsächlich eine Frage, die ich ganz häufig höre: „Was soll ich denn da schreiben?“. Zunächst einmal muss man sich bewusstmachen, dass man ein Experte auf seinem Gebiet ist.
Jeder Gründer und jede Gründerin hat einen Wissensvorsprung gegenüber seinen Kunden. Das bedeutet nicht, dass man sich selber auf ein Podest stellen sollte. Vielmehr, dass man über Wissen verfügt, das man an seine Kunden weitergeben kann. Hier ist schon mal ein großes Potenzial an Themen für einen Blog.
Außerdem ist es ganz wichtig zu wissen, wer die eigene Zielgruppe ist. Man kann noch so toll formulierte Blogartikel und Facebook-Posts auf den Weg bringen – wenn es die Zielgruppe nicht interessiert, hat man nichts gewonnen.
Wenn man aber weiß, welche Wünsche seine Kunden haben und vor welchen Herausforderungen sie stehen, kann man genau da ansetzen. Es ist auch keine Schande seine Kunden ganz gezielt danach zu fragen, welche Themen sie gerade interessieren.
Zu dem Thema Unternehmensblog und Ideenfindung habe ich letztens auch einen Blogartikel geschrieben.
Worauf muss man beim Texten von Online-Beiträgen für Blog und Social Media achten?
Wenn man einen Text schreibt, sollte man sich immer klarmachen: Für wen schreibe ich das eigentlich? Man sollte sich über seine Zielgruppe wirklich im Klaren sein. Nur dann kann man auch Texte schreiben, die ankommen.
Ich erstelle dazu mit meinen Kunden einen sogenannten Kundenavatar. Das ist ein stereotyper Wunschkunde, an den man beim Texten denken kann. Der Avatar wird mit einem kleinen Lebenslauf und einem Foto beschrieben, sodass man einen „richtigen“ Menschen vor Augen hat. Das hilft wirklich viel!
Beim Bloggen ist SEO natürlich auch ein wichtiger Faktor. Also so zu schreiben, dass man auch über die Suchmaschinen gefunden wird. Früher wurde da richtiges Keywordbashing betrieben, das ist zum Glück heute nicht mehr so! Heute zählt Lesbarkeit und Sinnhaftigkeit eines Textes viel mehr, als die Keyword-Dichte.
Außerdem finde ich es wichtig, dass die Texte authentisch sind. Wenn man selber eine eher zurückhaltende Person ist, muss man keinen aggressiven und lauten Text schreiben. Man sollte sich wohl mit den eigenen Texten fühlen und sich nicht verbiegen. Ich glaube, das ist auf lange Sicht erfolgreicher.
Wer da Hilfe gebrauchen kann: Ich verschicke regelmäßig kostenlose Text-Tipps!
Gibt es No-Gos beim Texten – also Dinge, die man keinesfalls tun sollte?
Ich denke, das größte No-Go ist ohne Herz zu schreiben. Wenn ein Text „mal eben“ geschrieben wurde, kann man das meistens erkennen.
Zu einem guten Text gehört es dazu, dass man sich Gedanken über die eigene Aussage und die Zielgruppe macht. Mit seinen Texten gibt man auch immer ein kleines bisschen von sich selber Preis – ob man will oder nicht. Darum sollten die Sätze schon gut überlegt sein.
Welches Text-Projekt hat dir bis jetzt am besten gefallen? Und warum?
Ich habe gerade einen Workshop für eine Freundin und Kundin gegeben. Gemeinsam haben wir ihr Business und ihre Zielgruppe analysiert. Auf dieser Grundlage haben wir dann ein Textkonzept für ihr Modelabel erstellt. Also: Welche Worte wird sie in Zukunft benutzen? Wie ist die Tonalität des Shops? Wie wird mit den Kunden gesprochen?
Mit diesem Konzept kann sie jetzt alleine, richtig gute Texte schreiben und spart so eine Menge Zeit.
Ich habe für diesen Workshop tolles Feedback von ihr bekommen und habe gemerkt, dass ich eine echte Hilfe sein konnte. Das ist ein richtig schönes Gefühl!
Und weil Kundengewinnung für alle Gründer immer ein heißes Thema ist: Wie gewinnst du neue Kunden für deine Projekte?
Puh, schwierige Frage! Viele meiner Kunden habe ich über mein Netzwerk gewonnen. Ich versuche regelmäßig auf Netzwerktreffen zu sein, um immer wieder neue Kontakte zu knüpfen.
Ansonsten ist Content Marketing natürlich ein wichtiges Thema für mich. Ich blogge, bin auf Facebook und Instagram. Nach und nach baut sich eine immer größere Reichweite auf.
Auf den klassischen Texterportalen, wie Textbroker oder Content.de, bin ich nicht zu finden. Dort wird häufig „Billig-Content“ zu schlechter Bezahlung produziert, da mische ich nicht mit.
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Im Testimonial verrät sie, warum sie ihre Rechnungen mit dem Rechnungsprogramm Debitoor schreibt.
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