Es gibt sie natürlich die Einzelkämpfer, die ihre Geschäftsideen am liebsten und besten alleine durchziehen.
Wenn du dazu nicht gehörst, ist es aber eine gute Idee, dir Mitstreitende zu suchen. Sei es zur gemeinsamen Entwicklung einer Idee, oder schließlich zur Unterstützung in der Umsetzung.
Aber mit wem klappts mit der gemeinsamen Gründung? Schließlich will sich niemand am Ende mit seinen Mitgründern aus dem Freundeskreis eine Schlammschlacht vor Gericht und im halben Internet liefern, wie es sich letztes Jahr am Beispiel des Neuköllner Dachgarten-Clubs Klunkerkranich beobachten ließ.
Wir stellen dir die drei häufigsten Varianten vor - und haben mit einigen Debitoor-Usern über ihre gemeinsamen Gründungen gesprochen.
1. Die Familie
Großer Vorteil bei Familienmitgliedern: Ihr kennt euch schon lange und wisst, worauf ihr euch einlasst. Nachteil: Ihr wisst auch genau, wie ihr euch auf die Palme bringen könnt.
Die Zwillingsschwestern Valérie und Caroline-Marine aus Berlin haben zusammen das Taschenlabel Marin et Marine gegründet. Anfangs wohnten sie sogar zusammen in einer WG, aber ein halbes Jahr nach der Gründung wurde das dann doch ein zuviel an Nähe – zwischen den beiden, aber auch zwischen den Bereichen Arbeit, Leben und Freizeit.
„Wir wollten schon immer gerne was zusammen machen, haben den gleichen Geschmack und ticken sehr gleich. Wir streiten viel, können nach einer Auseinandersetzung aber auch schnell wieder produktiv zusammenarbeiten.“
2. Das Kompetenzteam
Das Gründungsteam wird bewusst nach den benötigten Skills zusammengesucht. So muss nicht einer alles übernehmen, sondern jeder kann sich auf sein Spezialgebiet konzentrieren.
Beispiel: Die Popkornditorei Knalle in Berlin. Christopher brachte die Idee für Popcorn in ausgefallenen Geschmacksrichtungen aus den USA mit. Er selbst ist Marketing-Profi.
Für die handwerkliche Umsetzung sprach er André und Lucie, die Betreiber seines Stammcafés Zuckerstück an – Lucie ist Patissière und damit Zuckerexpertin.
Außerdem mit im Boot: Creative Director Johannes für die Gestaltung des auffälligen Logos, Verpackungen etc.
3. Freunde und Freundinnen
Freunde mit ähnlichen Interessen sind häufig die erste Wahl für gemeinsame Gründungen. Meist wurde die Idee ausreichend lange beim Kaffee oder Bier gewälzt, hin- und hergewendet und nahm schließlich Form an.
Pluspunkt: Wenn mindestens einer von beiden bereits selbstständig gearbeitet hat - Erfahrung erleichtert vieles. Und wenn beide in einer ähnlichen beruflichen Ausgangsposition sind.
Elena und Franzi haben gemeinsam die Tofutussis gegründet – eine Manufaktur für frischen Tofu in verschiedenen Sorten.
Beide haben zuvor im sozialen Bereich gearbeitet – und wollten was Neues machen. Langes Experimentieren mit der Herstellungsmethode und Verkostungen im Freundeskreis führten schließlich dazu, dass sie den Sprung wagten.
Wichtig beim gemeinsamen Gründen
In allen Fällen gilt natürlich: Egal wie sehr ihr euch mögt, achtet bei der Wahl der Unternehmensform darauf, wer im Zweifelsfall haftet. Diese Fragen sollten immer im voraus geklärt und rechtlich abgesichert sein.
Und: nicht jede Gründungsidee ist gleichermaßen für eine Gründung im Team geeignet.