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Third Wave oder No Wave? Gründen in der Kaffeebranche

Nutzer des Rechnungsprogramms Debitoor erzählen von Selbstständigkeit in der Kaffeebranche

Seit einigen Jahren reden auch in Deutschland alle von Third Wave Coffee oder von der dritten Kaffeewelle. Wir erklären in diesem Beitrag: Was heißt das, was ist dran und was bedeutet das für Gründer in der Kaffeebranche?

Ob man den hippen Begriff mag oder nicht - “Third Wave Coffee” meint zunächst vor allem die Fokussierung auf hohe Qualität in Rohstoff und Verarbeitung. Auf Seiten des Konsumenten geht es um die Wertschätzung des individuellen Charakters der vielfältigen Sorten, Röstungen und Anbauregionen von Kaffee.

Bei der dritten Welle geht es auch um eine Abgrenzung von großen Coffeeshop-Ketten wie Starbucks, die Kaffeegeschmack global vereinheitlichen oder ihn gleich ganz in Pumpkin Spice Sirup ertränken.

Geld verdienen mit Kaffee

Kaffee als Genussmittel in hoher Qualität und großer Vielfalt ist also angesagt - und damit auch ein boomendes Business mit dem sich mühelos unbegrenzt Geld verdienen lässt? Ganz so einfach ist es nicht.

Wir haben zwei Unternehmer und User des Rechnungsprogramms Debitoor befragt, die in ganz unterschiedlichen Bereichen in der Kaffeebranche arbeiten. Einblicke in eine Branche im Wandel - und Expertentipps für Neugründer.

“Die Kaffeebranche ist in einem Wandel, das stimmt, jedoch nicht so stark wie einem das oft durch Social Media Beiträge usw. suggeriert wird. Der Anteil an Spezialitäten Kaffee am Markt ist sehr gering, immer noch. Die großen Marken haben den Kaffeemarkt fest im Griff, jetzt da Nestle Starbucks übernommen hat wird das natürlich noch schwieriger werden, denn gutes Marketing kann Nestle”, sagt Debitoor-User Andreas Huber von Huber Kaffee, einer Allgäuer Kaffeerösterei.

Kaffeezubereitung

Unternehmen Kaffeerösterei: Huber Kaffee

Andreas Huber weiß wovon er spricht, denn er hat selbst sehr lange beim Großkonzern gearbeitet, bevor er sich mit der Rösterei selbstständig gemacht hat: “Der erste und wichtigste Schritt war meinen Job beim weltgrößten Nahrungsmittelkonzern nach 20 Jahren zu beenden. Dazu gehört eine große Portion Mut, aber da mir das Konzerndasein ganz und gar nicht mehr gefallen hat, hat das meine Entscheidung vereinfacht.”

Die größte Herausforderung für ihn war dabei zunächst, ein durchdachtes ökonomisches und auch ökologische Konzept zu erarbeiten, das auch die Arbeitsbedingungen in den Anbauländern des Kaffees in Betracht zieht.

Für Andreas bedeutet das unter anderem, dass sein Unternehmen Kaffee nur im Direktvertrieb zu fairen Preisen kauft.

Die nächste große Herausforderung war - wie für viele Gründer - der Vertrieb.

Huber Kaffee setzt dabei sowohl auf Partner im Handel vor Ort als auch Verkauf übers Internet.

Andreas Huber: “Das habe ich sehr gut hingebracht, denn zu meinen Kunden zählen auf regionaler Ebene Rewe, Kaufland, Real und V-Märkte, die es nur bei uns in Bayern gibt. Der Sektor eCommerce dagegen hat mich von Beginn an extrem gefordert, weil ich alles so schnell wie möglich lernen mußte. Hier hab ich von Anfang an sehr viel Lehrgeld bezahlen müssen.”

Die richtige Nische finden: Kaffeeform

Kaffee zu rösten, zu verkaufen oder auszuschenken ist die naheliegendste Geschäftsidee wenn es um Kaffee geht. Desweiteren gibt es Unternehmen, die sich auf Zubehör spezialisieren, etwa Siebträgermaschinen oder - wieder angesagt - Kaffeefilter aus Porzellan.

Eine spezielle Nische hat Julian Lechner vom Berliner Unternehmen Kaffeeform für sich entdeckt: Wohin mit dem ganzen Kaffeesatz? Kann man da nicht was nützliches daraus machen?

Kann man, fiel ihm ein. Kaffeeform stellt Espresso- und Cappuccinotassen sowie mehrfach verwendbare Takeaway Kaffeebecher aus recyceltem Kaffeesatz her. Ist leicht, haltbar, sieht entsprechend verarbeitet ein bisschen aus wie Holz und riecht leicht nach Kaffee - perfekt.

Ganz so einfach natürlich allerdings auch nicht, denn eine gute Idee macht noch kein erfolgreiches Unternehmen: “Es war eine große Herausforderung eine anfängliche Idee in ein serielles Produkt zu verwandeln! Dabei musste ich viel Überzeugungsarbeit leisten und ein gewisses finanzielles Risiko eingehen.”

Kaffeebranche: Expertentipps für Gründer

Julian Lechner von Kaffeeform hat einen kontraintuitiven Rat für Kaffeefreaks: Nicht zu lange aufbleiben.

Sein Tipp für alle Gründer: “Ich kann jedem empfehlen die anfänglichen Fixkosten so gering wie möglich zu halten und den Weg in die Selbstständigkeit oder Gründung als langen Prozess zu begreifen. Das heißt lieber einen klaren Kopf für effiziente Entscheidungen bewahren, als sich mit pausenlosen Nachtschichten abzuarbeiten.”

Andreas Huber von Kaffee Huber empfiehlt Bodenständigkeit und einen guten Überblick für den Anfang.

“Mein Tipp für andere die sich in der Kaffeebranche selbständig machen wollen lautet ganz einfach: Einen Businessplan erstellen. Hier muss man auch einen Liquiditätsplan mit Zahlen füllen, das ist der wichtigste Aspekt. Dadurch bekommt man ein Gefühl wie viel Kaffee man verkaufen muss damit sich das Vorhaben wirtschaftlich rechnet. Sehr wichtig.”

Ein Businessplan lässt sich übrigens auch gut visuell darstellen für einen noch besseren Überblick - zum Beispiel mit dem Business Modell Canvas.

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