Wie du dein Geschäftsmodell mit dem Business Model Canvas optimierst
Bestimmt hast auch du irgendwann mal einen Geschäftsplan geschrieben. Ziemlich lang und unhandlich, oder? Mit dem Business Model Canvas geht das einfacher. Und macht sogar auch noch Spaß! Alles was du brauchst ist ein Blatt Papier, Post-its und Stifte.
Das Business Model Canvas ist gerade in aller Munde. Unternehmen wie SAP, Ernst & Young und Microsoft nutzen das Geschäftsmodell erfolgreich für die Optimierung ihrer Unternehmensstrategie. Aber auch für kleine Unternehmen ist das Business Model bestens geeignet. Warum? Weil sich damit nicht nur die Stärken und Schwächen des eigenen Geschäftsmodells schnell analysieren lassen – sondern weil es gleichzeitig auch noch einfach und anschaulich ist.
Visualisiere dein Geschäftsmodell im Canvas-Stil
Mit dem Business Model Canvas visualisierst du die wichtigsten Elemente deines Businessplans – auf einem einzigen Stück Papier im A3 oder A0 Format.
Das verschafft dir mehr Übersichtlichkeit und eine bessere Orientierung über deine Geschäftsstrategie. Und das Beste: Du kannst dein Business Model Canvas einfach an die Wand hängen – und hast die wichtigsten Bausteine deines Unternehmens ab sofort immer im Blick!
Fast wie Lego spielen: Die 9 Bausteine des Business Model Canvas
Das Business Model Canvas setzt sich aus 9 wichtigen Schlüsselelementen bzw. Bausteinen deines Businessplans zusammen:
- Kundenarten / Zielgruppe
- Kundennutzen
- Kundenbeziehungen
- Vertriebskanäle
- Schlüsselpartner
- Schlüsselaktivitäten
- Schlüsselressourcen
- Kostenstruktur
- Erlös-, bzw. Einnahmequellen
Ein richtig gutes Geschäftsmodell entsteht dann, wenn diese Elemente nicht losgelöst voneinander betrachtet werden, sondern miteinander in Beziehung gesetzt werden. Die grafische Gestaltung des Business Model Canvas ermöglicht es dir, diese Schnittstellen und Beziehungen schnell zu erfassen und ein rundum stimmiges Geschäftsmodell zu entwickeln.
Zielgruppen, Vertriebskanäle, Kundennutzen: Was steckt hinter den Bausteinen?
Um dir einen Überblick darüber zu geben, worauf es bei den einzelnen Bausteinen deines Business Model Canvas ankommt, erläutern wir hier kurz die einzelnen Themenbereiche:
Kundenarten:
Es ist ganz simpel: Mit dem Fokus auf die richtige Kundengruppe steht und fällt dein Unternehmen. Folgende Frage solltest du dir daher als Erstes stellen: Wen möchtest du mit deinem Geschäftsmodell ansprechen? Auf welche Kunden zielst du ab? Hast du in der Vergangenheit vielleicht auf das falsche Pferd gesetzt? Ein hippes Independent-Modelabel setzt auf andere Kunden als eine Discount Modekette. Dabei ist es sinnvoll, sich an bestimmten Merkmalen wie Alter, Geschlecht, Beruf, Einkommen, Wohnort, Werte, Lebenseinstellungen und Konsumverhalten zu orientieren.
Kundennutzen:
Löst dein Geschäftsmodell ein Problem? Kunden versprechen sich von einem Produkt oder einer Dienstleistung einen echten Nutzen. Sie messen dein Angebot daran, wie sehr es eine spezifische Problemstellung für sie löst. Beispiel: Problem „Ich möchte immer erreichbar sein“. Lösung „Kauf dir ein Handy“. Arbeite an dieser Stelle den Wert deines Produktes für deine Zielgruppe heraus. Welchen Kundennutzen hat dein Angebot?
Kundenbeziehungen:
Telefon, Email, Social Media, Chat – wie du die Beziehung zwischen dir und deinen Kunden gestaltest, hängt stark von deinen Unternehmenszielen und deiner Zielgruppe ab. Führst du einen Online-Shop wirst du deine Kundenbeziehungen vermutlich anders gestalten als der Betreiber eines kleinen Eck-Cafés. Überlege dir, wie du potentielle Neukunden in Zukunft ansprechen willst und wie du die Beziehungen zu deinen Stammkunden gestalten bzw. verbessern möchtest.
Vertriebskanäle:
Wie bringst du deine Produkte oder Dienstleistungen an den Mann? Schau dir an, welche Vertriebskanäle für dein Geschäftsmodell in Frage kommen. Wie und über welche Kanäle können Kunden bei dir kaufen? Wie kannst du neue zusätzliche Vertriebswege erschließen? Bist du stolzer Besitzer eines kleinen Ladengeschäfts, macht es vielleicht Sinn, deine Vertriebskanäle um einen Online-Shop auszuweiten. Und zusätzlich auf Plattformen wie Ebay oder Amazon zu verkaufen.
Schlüsselpartner:
Ein wichtiges Thema in deinem Geschäftsmodell können auch Partnerschaften sein. So ganz alleine und isoliert lässt sich schwer ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen. Jeder ist auf Partner angewiesen – seien es Lieferanten, Vertriebspartner wie Ebay oder Kooperationspartner anderer Unternehmen. Identifiziere die wichtigsten möglichen Schlüsselpartner für dein Geschäftsmodell. Und frage dich immer wieder, welche neuen Partnerschaften den Erfolg deines Unternehmens noch vergrößern können.
Schlüsselaktivitäten:
Wie lässt sich dein Produkt herstellen? Wie erbringst du eine spezielle Dienstleistung? Deine Schlüsselaktivitäten drehen sich rund um die Frage, wie du dein Geschäftsmodell realisieren kannst. Möchtest du beispielsweise einen Coffeeshop eröffnen, zählen zu deinen Schlüsselaktivitäten unter anderem der Einkauf von Lebensmitteln, deren Weiterverarbeitung z.B. zu belegten Brötchen und der Verkauf im Coffeeshop. Im Gegensatz zu den Schlüsselressourcen stehen hier die Handlungen, Abläufe und Prozesse im Fokus - die immer wieder überprüft und optimiert werden sollten.
Schlüsselressourcen:
Um dein Geschäftsmodell umzusetzen, musst du auf bestimmte Ressourcen, also Mittel wie Rohstoffe, Personal und Kapital zurückgreifen. Als Inhaber eines Coffeeshops stellen beispielsweise deine Getränke-, und Lebensmittellieferanten, deine Kaffeemaschine und dein Ladenlokal wichtige Ressourcen dar. Denn ohne die kannst du deine Leistung nicht erbringen. Überlege dir also, welche Schlüsselressourcen für dein Geschäft relevant sind und sorge dafür, dass sie immer verfügbar sind.
Kostenstruktur:
Damit die Kasse klingelt, musst du zuerst einmal dein Unternehmen zum „Laufen“ bringen. Und dafür Geld in die Hand nehmen. Schau dir deshalb die anderen Bausteine deines Business Models Canvas gut an und ermittle, wo deine größten Kostenfaktoren liegen: Sind es deine Schlüsselaktivitäten? Oder deine Schlüsselressourcen? Wie viel kostet dich dein Geschäftsmodell – ist es aus Kostenperspektive so überhaupt realisierbar? Und wo kannst du vielleicht einsparen?
Erlösquellen:
Ohne Moos nix los – heißt es doch so schön. Um deine Kosten zu decken, musst du entsprechende Einnahmen verbuchen. Analysiere, welche Erlöse du mit deinem Geschäftsmodell generieren kannst. Und wie du dir weitere Einnahmequellen erschließen kannst, z.B. über neue Vertriebskanäle. Ist dein Geschäftsmodell auch in finanzieller Hinsicht langfristig „erfolgstauglich“?
Mit Post-its, Stiften und Textmarkern zum Geschäftsplan
Nun bist du startklar, um dein Blatt Papier und deine Bausteine mit Leben zu füllen. Dazu nimmst du einen Stift und Post-its zur Hand, notierst dir zu jedem Baustein deine Ideen und klebst sie dann in das jeweilige Feld. Das hat den großen Vorteil, dass dein Businessplan immer flexibel bleibt – du kannst Post-its mit neuen Ideen jederzeit „dazukleben“ und alte Ideen „entsorgen“.
Wenn du beispielsweise einen neuen Vertriebskanal entdeckt hast, deine Schlüsselaktivitäten erweiterst oder die Kundenbeziehungen anders gestalten möchtest.
So bleibt dein Business Model Canvas wandelbar und immer auf dem neuesten Stand.
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