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Der Anlasser: Gründerguide für Kleinunternehmer

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Update: Seit 1. Januar 2020 gilt die neue Kleinunternehmergrenze von 22.000 EUR.


"Der Anlasser" ist ein etwas anderer Gründungsratgeber.

Ohne abgehobene BWL-Phrasen, sondern stattdessen mit Mahnwesen für Blumenkinder, Tipps zum Aufschieben der Steuererklärung und Geschichten über verschwundene Festivalkassen und darüber, wie man eine Redaktion auf sieben Quadratmetern unterbringt.

Autorin Helge von Giese hat das E-Book in Zusammenarbeit mit Debitoor verfasst.

Wir haben sie noch eben für ein Interview zu fassen bekommen, bevor sie zur nächsten Recherchereise aufbricht - zu einem Jesuitenorden in der Schweiz.

Dein Buch hat den lustigen Titel „Der Anlasser“. Wie bist du darauf gekommen?

Erstmal muss man ganz klar sagen, dass es unglaublich viele Existenzgründer-Guides gibt.

Jede Institution, egal ob es nun das Bundesministerium für Wirtschaft, Mediafon oder die IHK ist - alle buhlen sie um Existenzgründer und möchten ihnen was bieten. Da muss ich mich auch über den Titel abheben.

Ein Anlasser ist eigentlich etwas rein Technisches, das einen Motor in Gang bringt. Mein Gründerguide bringt Kleinunternehmer in Gang aber ich finde, es ist auch ein schönes Wort.

Abgesehen vom Titel, inwiefern unterscheidet sich denn der Anlasser von anderen Ratgebern zur Unternehmensgründung?

Es war von vorneherein die Intention, einen Ratgeber zu schreiben, der nicht ein Ratgeber in dem Sinne ist, dass er von oben herab den anderen erzählt, wie es nun richtig geht.

Ich kann nicht so schreiben wie jemand, der Jura oder BWL studiert hat. Aber ich habe langjährige Erfahrung. Ich habe mich vor zwölf Jahren zum ersten mal selbstständig gemacht, und bin es seither geblieben, bis auf eine Unterbrechung von zwei Jahren, in denen ich angestellt war.

Bestimmte Themen musste ich mir aber auch aneignen, und durch die Zusammenarbeit mit Debitoor hatte ich mich schon vorher systematisch mit Buchhaltungs- und anderen Gründerthemen beschäftigt.

Der Unterschied zu anderen Ratgebern ist also einmal der Unterhaltungswert. Und dass ich Themen wie Umsatzsteuervoranmeldung oder Mahnwesen anderen so erkläre, dass sie nicht gleich schreiend wegrennen.

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Du hast eben schon deinen eigenen beruflichen Hintergrund angedeutet. Inwiefern passt der da ins Bild?

Ich habe vor zwölf Jahren angefangen, freiberuflich als Lokaljournalistin zu arbeiten.

Das habe ich vier Jahre lang gemacht, konnte aber tatsächlich kaum davon leben. Dass ich zu solchen Honoraren überhaupt ja gesagt habe, war meiner Unerfahrenheit geschuldet.

Ich war damals alleinerziehend und habe nebenbei andere Jobs gemacht: In einer Werft gearbeitet, in einer Bibliothek und als Hausmeisterin. Das war hart, und irgendwann habe ich beschlossen, dass es so nicht weiter geht.

Dann habe ich eine Stelle in der Schweiz, beim Tourismusverein in Zermatt gefunden. Dort wurde ich Content- und Medienmanagerin. Das waren dann die zwei Jahre Festanstellung. War eine gute Erfahrung, aber Tourismus ist eben auch ein hochpolitisches Geschäft, dafür muss man geboren sein.

Und ich ging eben immer an die Themen heran wie eine Journalistin. Deshalb beschloss ich dann, freiberuflich in Zermatt zu arbeiten, unter anderem für Musikfestivals. Seitdem bin ich querbeet als Publizistin und Texterin unterwegs.

Was war die größte Herausforderung bei deinem Weg in die Selbstständigkeit?

Zuviel arbeiten zu müssen für zu wenig Geld. Die Selbstständigkeit nicht auf gesunde, weitgefasste Füße stellen zu können. Ich bin da komplett naiv herangegangen.

Dein Buch richtet sich im Untertitel explizit an Kleinunternehmer. Warum sind die eine spannende Zielgruppe?

Die Wirklichkeit eines Solo-Selbstständigen ist eine andere, als die eines Start-ups, das mit fünf oder zehn Personen startet.

Mit 17.500 bzw 50.000 Euro Umsatz im Jahr zu wirtschaften ist schon eine besondere Lebensrealität.

Gerade diese Einzelunternehmer sind auch relativ wenig sichtbar, und niemand weiß, wie viele es genau gibt. Sie arbeiten viel, sind nicht oder selten organisiert. Diese Zielgruppe hat wirtschaftliche und politische Relevanz.

Gerade bei kleinen und nebenberuflichen Gründungen ist ja auch der Anteil von Frauen deutlich höher als beispielsweise in den typischen Tech Start-ups.

Ja, und wenn man sich dann etwa auf dem Transparenz-Portal der Deutschen Rentenversicherung anschaut, was Künstlerinnen und Publizistinnen gerade in Berlin so in die Rentenkasse einzahlen, müsste eigentlich ein Wutgeheul über der Stadt zu hören sein, weil das Ausdruck ihrer Einkünfte ist Da ist dann auch der Punkt, wo das Thema politisch wird.

Zum Schluss nochmal zurück zum Buch: Angenommen, ich habe keine Ahnung von Unternehmensgründung und lese den „Anlasser“, was sind die drei wichtigsten Dinge, die ich daraus mitnehmen kann?

Keine Angst vor Fehlern zu haben.

Sich wirklich vom ersten Tag an mit dem zu beschäftigen, was am meisten schmerzt: Buchhaltung.

Und als drittes: Sich einen Ansprech- und Austauschpartner suchen. Ohne die anderen bist du nichts. Das müssen nicht einmal Experten sein. Aber je mehr Menschen man kennenlernt , desto mehr merkt man, dass man mit vielen Themen, auch mit Unsicherheiten, nicht allein ist.

Das ist eigentlich das Wichtigste: sich durchzufragen. Es gibt nichts Müßigeres, als im Kämmerlein zu sitzen und zu glauben, man müsse sich jetzt die Welt ergooglen.

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