Inventur – Was ist Inventur?
Eine Inventur oder Bestandsaufnahme zeichnet lückenlos die Art, die Menge und den Wert aller Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens auf. Dies ist die Definition von Inventur.
Im Debitoor Lexikon erfährst du mehr zum Thema Jahresabschluss.
Prinzipiell wird zwischen der körperlichen und der Buchinventur unterschieden. Es gibt diese zwei Inventurarten.
Alle Gegenstände, wie beispielsweise Maschinen, Anlagen oder Warenbestände – sozusagen alles was angefasst werden kann – werden bei der körperlichen Inventur gezählt oder gemessen, gewogen und geschätzt. Sie werden auf einer Inventurliste bzw. Inventarliste vermerkt.
Dabei entsteht ein Bestandsverzeichnis, Inventar, in dem nicht nur die Menge sondern auch der Zustand der Posten aufzuführen ist (z.B.: beschädigt).
Bei der Buchinventur werden dagegen alle nichtkörperliche Gegenstände, Bankguthaben und –schulden, Verbindlichkeiten an Lieferanten und Banken und Forderungen an Kunden festgehalten. Diese Werte können wertmäßig nur von buchhalterischen Aufzeichnungen festgestellt werden.
Wann muss man eine Inventur machen?
- Wenn du ein Unternehmen gründest oder übernimmst (§240 HGB und §§140f. AO)
- Am Ende eines Geschäftsjahres
- Wenn das Unternehmen aufgelöst oder veräußert wird (§240 HGB und §§140f. AO)
Die Stichtagsinventur
Die Stichtagsinventur ist die geläufigste Form der Inventur.
An einem bestimmten Tag – meistens am Termin des tatsächlichen Jahresabschlusses – wird eine komplette mengenmäßige Bestandsaufnahme vorgenommen.
Die verlegte Inventur
Bei der verlegten Inventur sind Abweichungen bis zu drei Monate vor oder zwei Monate nach dem Bilanzstichtag möglich.
Dennoch muss zum Abschlussstichtag eine wertmäßige Fortschreitung vorgenommen werden.
Die permanente Inventur
Bei der permanenten Inventur wird gänzlich auf die körperliche Bestandsaufnahme zu einem bestimmten Stichtag verzichtet.
Zwar wird das gesamte Inventar während des Jahres einmal körperlich erfasst, allerdings nicht auf einmal, sondern die Inventur findet nebenher das ganze Jahr über statt.
Die Stichprobeninventur
Die Stichprobeninventur ermittelt den Bestand basierend auf Stichproben mit Hilfe von mathematisch-statistischen Verfahren.
Das Ergebnis einer Inventur
Die Ergebnisse der Inventur müssen in einem dreigeteilten Verzeichnis nach vorgegebenen Regeln zusammengefasst werden.
Das Verzeichnis unterteilt sich in:
- Vermögen (geordnet nach der Flüssigkeit der einzelnen Positionen)
- Schulden (geordnet nach der Fälligkeit)
- Reinvermögen oder Eigenkapital (entspricht dem Vermögen minus der Schulden)