Direct Costing – Was ist Direct Costing?
Unter Direct Costing wird die Spaltung von Kosten in variable, direkte Kosten und fixe (indirekte) Kosten verstanden. Direct Costing wird deshalb auch als Proportionalkostenrechnung bezeichnet.
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Hinter dem englischen Begriff Direct Costing oder auch Variable Costing, Marginal Costing oder Proportionalkostenrechnung versteckt sich das Prinzip der Teilkostenrechnung.
Beim Direct Costing werden die anfallenden Kosten in zwei Teile geteilt, zum einen in die direkten bzw. variablen Kosten und zum anderen in indirekte bzw. fixe Kosten.
Die variablen Kosten werden mit dem Ertrag der Produkte verrechnet, wobei die Fixkosten im Betriebsergebnis aufgenommen werden.
Die variablen Kosten werden von den Erlösen der Produkte abgezogen. Dies ist die Deckungsspanne. Die fixen Kosten werden hingegen in einer Summe in das Betriebsergebnis übernommen.
Wozu dient Direct Costing?
Durch das Direct Costing lassen sich unmittelbar die Konsequenzen einer Änderung in der Produktion ablesen.
Wie viel teurer wird die Produktion, wenn man die Absatzmenge erhöht? Diese Frage lässt sich durch das Direct Costing, das strikte Trennen von variablen und fixen Kosten, beantworten.
Im Gegensatz zu der Vollkostenrechung, bei der die verschiedenen Arten von Kosten nicht getrennt betrachtet werden, liefert das Direct Costing eine Grundlage für Entscheidungen, die den Produktionsplan betreffen.
Direct Costing und Deckungsbeitrag
Der Deckungsbeitrag ist eine entscheidende Variable in der Teilkostenrechnung.
Sollte der Deckungsbeitrag, die Differenz zwischen Ertrag und variablen Kosten, negativ sein, liegt die Entscheidung nahe, auf das dementsprechende Produkt zu verzichten, da es keinen Profit für die Firma bringt.
Eine positiver Deckungsbeitrag hingegen ist ein Indiz dafür, das Produkt weiterhin zu produzieren und vielleicht sogar seine Produktion aufzustocken.
Nachteile von Direct Costing
Direct Costing ist eine naheliegende Methode um Konsequenzen einer Veränderung in der Produktion einschätzen zu können. Es muss jedoch beachtet werden, dass die variablen Kosten nicht immer so einfach von den fixen Kosten zu trennen sind.
Meistens können Fixkosten nicht einer einzelnen Produktionseinheit zugerechnet werden, aber sie können trotzdem mit dem Produkt als Ganzes in Verbindung stehen.
Wird zum Beispiel eine besondere Maschine gekauft, die nur zur Anfertigung eines bestimmten Produkts genutzt wird, oder muss ein neuer Angestellter eingestellt werden, um eine bestimmte Produktgruppe zu betreuen, stehen die Fixkosten in direkter Verbindung mit dem Produkt.
Bezieht man also die Fixkosten zum Teil ebenfalls auf die Produktion, können produktionsrelevante Entscheidungen noch besser getroffen werden.