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Debitoor Buchhaltungslexikon
Differenzbesteuerung

Differenzbesteuerung – Was ist Differenzbesteuerung?

Bei der Differenzbesteuerung wird nur auf die Differenz zwischen Einkaufspreis und Verkaufspreis Umsatzsteuer berechnet, anstatt auf den gesamten Verkaufspreis.

Du verkaufst Waren und möchtest den Überblick über deine Geschäfte behalten? In Debitoor kannst du in wenigen Klicks deine Einnahmen und Ausgaben erfassen.

Du kannst die Differenzbesteuerung anwenden, wenn du erworbene Ware weiterverkaufst, z.B. beim Handel mit Gebrauchtwagen. Daher spricht man auch oft von „Gebrauchtwagenbesteuerung‟.

Die Differenzbesteuerung ist im Umsatzsteuergesetz (UStG) in § 25a geregelt. Damit soll vermieden werden, dass auf den gleichen Gegenstand mehrmals in voller Höhe Umsatzsteuer wird.

Voraussetzungen für die Gebrauchtwagenbesteuerung – Wann darf differenzbesteuert werden?

Du darfst die Differenzbesteuerung anwenden, wenn:

  • der Gegenstand beweglich und körperlich bzw. materiell ist (z.B. ein Handy);
  • du die Ware in der EU erworben hast;
  • du Wiederverkäufer bist, d.h. deine Tätigkeit darauf ausgelegt ist, Gebrauchtware zu erwerben und weiterzuverkaufen;
  • du den Gegenstand ohne Umsatzsteuer erworben hast, z.B. von einer Privatperson oder einem Kleinunternehmer;
  • du die Ware nicht zur Eigennutzung in deinem Unternehmen oder zum privaten Gebrauch kaufst.

Hinweis: Für die Gebrauchtwagenbesteuerung besteht Aufzeichnungspflicht. Du musst also die Einzelheiten zu jedem Kauf und Weiterverkauf schriftlich festhalten.

Die Differenzbesteuerung beim Finanzamt melden

Um die Gebrauchtwagenbesteuerung anwenden zu dürfen, musst du diese beim Finanzamt anmelden. Das musst du spätestens bis zur Abgabe der ersten Umsatzsteuervoranmeldung für das laufende Kalenderjahr tun.

Beispiel: Florian ist Gebrauchtwagenhändler und möchte ab 2020 die Differenzbesteuerung anwenden. Er schickt die Umsatzsteuervoranmeldung monatlich ans Finanzamt. Da die Abgabefrist für seine erste UStVA für 2020 der 10. Februar 2020 ist, muss er vor diesem Termin die Differenzbesteuerung anmelden

Beachte, dass du dich mit einer Anmeldung beim Finanzamt für zwei Jahre an die Differenzbesteuerung bindest und diese dann auch anwenden musst.

Differenzbesteuerung auf der Rechnung – Ist die Mehrwertsteuer ausweisbar?

Beim Rechnung schreiben unter Anwendung der Differenzbesteuerung musst du zwei spezifische Vorgaben beachten: Du darfst keine Umsatzsteuer angegeben und musst darauf hinweisen, dass du die Differenzbesteuerung anwendest.

Achtung: Beim Anwenden der Differenzbesteuerung wird immer der Steuersatz von 19 % angewendet, auch bei Gegenständen, die üblicherweise dem ermäßigten Steuersatz von 7% unterliegen, wie z.B. Kunstgegenständen.

Praxisbeispiel: Differenzbesteuerung in der Kfz-Branche

Markus ist Gebrauchtwagenhändler und somit ein klassischer Wiederverkäufer. Er kauft das Auto eines Freundes in Berlin, also innerhalb der EU. Da es sich bei seinem Freund um eine Privatperson handelt, zahlt er keine Umsatzsteuer auf den Kaufpreis von 6.000 €.

Dann verkauft er den Gebrauchtwagen für 10.000 € weiter. Da er die Differenzbesteuerung beim Finanzamt angemeldet hat, rechnet er nun folgendermaßen:

10.000 € (Verkaufspreis) - 6.000 € (Einkaufspreis) = 4.000 € (Differenzbetrag)

4.000 € (Differenzbetrag) / 1.19 (Steuersatz von 19 %) = 3.361 € (Differenzbetrag abzgl. Umsatzsteuer)

4.000 € (Differenzbetrag) - 3.361 € (Differenzbetrag abzgl. Umsatzsteuer) = 638,66 € (Umsatzsteuer)

Die 638,66 € darf er auf der Rechnung an den Kunden nicht separat ausweisen. Dort erscheint daher nur der Gesamtbruttopreis von 10.000 €, sowie ein Hinweis, dass die Differenzbesteuerung angewendet wurde.

Wie erfasse ich die Differenzbesteuerung in der Umsatzsteuervoranmeldung?

Da du beim Kauf des Gegenstands keine Mehrwertsteuer gezahlt hast, bist du auch nicht zu einem Vorsteuerabzug berechtigt.

Die eingenommene und anhand der Differenzbesteuerung ermittelte Umsatzsteuer musst du dagegen in der Umsatzsteuervoranmeldung erfassen. Sie fällt in die Kategorie „steuerpflichtige Umsätze 19 %‟.

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